Sparbuch

Auch in Österreich gehört das Sparbuch zu den sehr beliebten Anlageformen, dabei bieten Banken und Sparkassen bei einem Sparbuch in der Regel in höhere Guthabenverzinsung als auf einem Giro Konto an. Die Geldbeträge können hier teilweise flexibel angelegt werden. Was die Auszahlung anbelangt, so ist diese zum Teil auf eine Höchstsumme innerhalb eines bestimmten Zeitraumes begrenzt. Wenn dann der Sparbuchinhaber sein Geld schneller benötigt, muss es sein Sparbuch kündigen.

Dabei ist die Flexibilität des Sparbuches nicht so groß, wie dies bei einem Girokonto der Fall ist. Bei einem Sparbuch sind Überweisungen nicht möglich und auch eine Überziehungsmöglichkeit gibt es bei einem Sparbuch nicht. Dabei erfolgt in der Regel die Zinsgutschrift jährlich und sowohl diese Gutschrift sowie jede Ein- und Auszahlung wird im Sparbuch aufgeführt.

Allgemein gilt das Sparbuch als eine sehr sichere Anlage. In Abhängigkeit von der Verzinsung des Guthabens und der jährlichen Inflationsrate in Österreich muss sich der Anleger jedoch ggf. im Klaren sein, dass die Rendite aufgrund der Preissteigerung gemindert oder im Extremfalle ganz aufgezehrt wird.

Die unterschiedlichen Arten von Sparbüchern

Diese Formen von Sparbüchern gibt es in Österreich:

Sparcards

Unter Sparcards versteht man Sparkonten, deren dortige Guthaben täglich fällig sind. Dabei ist hier ein hoher Anlagebetrag auch mit einer höheren Verzinsung verbunden. Sparcards sind jedoch für den Zahlungsverkehr im Alltag nicht geeignet. Somit sind Sparcards für solchen Personen geeignet, die auf der einen Seite hohe Flexibilität schätzen und auf der anderen Seite das Guthaben jederzeit zur Verfügung haben möchten.

Kapitalsparbuch

Eine solche Sparbuch-Art ist für solche Anleger geeignet, die über einen längeren Zeitraum eine höhere Geldsumme anlegen möchten. Hier steht dann auch der Zinssatz beim Abschluss für den vereinbarten Zeitraum fest (vergleichbar mit dem Festgeldkonto). Hierbei ist ein laufendes Ansparen, wie dies bei den Sparcards oder dem hier noch aufgeführten Prämiensparbuch der Fall ist, nicht möglich. Dabei wird dann die Geldsumme, die der Anleger anlegen möchte, am Beginn der vertraglich vereinbarten Laufzeit einbezahlt und ein Mal im Jahr erfolgt die Zinsausschüttung. Dabei sind Laufzeiten von 12 bis 60 Monaten üblich. Je länger die Laufzeit ist, umso höher sind dann auch die Zinsen.

Das Prämiensparbuch

Diese Sparbuchform ist für alle Anleger geeignet, der regelmäßig, entweder jeden Monat oder jedes Vierteljahr Geld ansparen. Dabei sind hier die Zinssätze variabel. Die Laufzeiten liegen zwischen 2 und 4 Jahren.

Worin liegen die Unterschiede zwischen Losungs- und Namenssparbuch?

Ein normales Sparbuch ist inhabergebunden. Das besagt, dass nur diejenige Person, die mit ihrem Namen das Sparbuch eröffnet hat, dieses auch einlösen kann. Dabei gibt es hier jedoch zwei verschiedene Sparbuch-Arten, und zwar das Losungs- und Namenssparbuch.

Das Losungswort-Sparbuch

Diese Sparbuch-Art kann für Beträge bis zur Maximalgrenze von 15.0000 Euro gezeichnet werden. Wer hier dann das Losungswort, das Sparbuch und den Ausweis kennt, kann über das Sparguthaben verfügen. Dabei war bis zum Jahr 2010 für diese Sparbuch-Art kein Ausweis notwendig. Seit 2010 muss sich der Kunde, der Geld von einem solchen Sparbuch abheben will, identifizieren. Das Losungswort ist hier entweder eine Nummer oder ein Begriff.

Das Namens-Sparbuch

Diese Sparbuch-Art kommt bei einer Einlage über 15.000 Euro zum Einsatz. Dies ist von Gesetzes wegen vorgeschrieben. Diejenigen Kunden, für die das Sparbuch eingetragen ist, können über die dort vorhandenen Geldbeträge verfügen und müssen sich mit ihrem Lichtbildausweis identifizieren. Hierbei kann bei dieser Sparbuch-Art das Sparbuch auf den Namen des Kontoinhabers, auf eine Nummer oder auf eine Bezeichnung lauten.

Wie sieht es in Österreich bei einem Sparbuch mit der Einlagensicherung aus?

Bei Kreditinstituten und Banken gilt auch dort die Einlagensicherung der EU. Durch die Einlagensicherung der EU sind auch bei einem Sparbuch Einlagen bis zu 100.000 Euro je Kunde und je Bank abgesichert. Dabei gibt es eine Banken, die zusätzlich in freiwilligen Einlagensicherungsfonds vertreten sind und dadurch eine zusätzliche Absicherung über den maximalen gesetzlichen Sicherungsbetrag von 100.000 Euro je Kunde anbieten.

Welche Unterlagen werden benötigt, um in Österreich ein Sparbuch zu eröffnen?

Der Anleger muss sich bei der Bank oder dem Kreditinstitut sich mit einem amtlichen Ausweis legitimieren. Dabei ist es erforderlich, mit der Bank oder dem Kreditinstitut persönlich Kontakt aufzunehmen.

Gibt es noch ein anonymes Sparbuch?

Die Anonymität wurde in Österreich am 1. November 2000 aufgehoben, bei jeder Geldabhebung vom Sparbuch muss die abhebende Person seine Identität durch die Vorlage des Lichtbildausweises preisgeben. Dadurch wurde bereits im Jahr 2000 das Bankgeheimnis ist Österreich gelockert.

Die Kosten bei einem Sparbuch

Die Kosten sind je nach Bank oder Kreditinstitut sehr unterschiedlich. Es gibt Banken oder Kreditinstitute, die die Sparbücher kostenlos zur Verfügung stellen, andere wiederum verrechnen Kontoführungsgebühren. Ebenso gibt es bei einigen Banken oder Kreditinstituten sogenannte Schließungsspesen. Diese werden dann zur Zahlung fällig, wenn das Sparbuch aufgelöst und geschlossen wird.

Die Steuern bei einem Sparbuch

Bei den Sparbüchern wird die sogenannte KESt-Steuer, die Kapitalertragssteuer, verrechnet. Die Kapitalertragssteuer beträgt 25 Prozent des Zinsgewinns oder der Zinsgutschrift und wird von den Banken oder Kreditinstituten nach der Zinsgutschrift automatisch für den Anleger errechnet und an das Finanzamt direkt von der Bank oder dem Kreditinstitut dorthin abgeführt. Ebenfalls wird dann bei dem Zinseintrag im Sparbuch der um die Kapitalertragssteuer verminderte Betrag eintragen.

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