Immobilien-Investment indirekt - auch für Kleinanleger gut geeignet

Mit einem Investment in Immobilien verbinden die meisten Anleger, dass sie mindestens vor fünfstellige, wenn nicht sechsstellige Summen investieren müssen. Dies bezieht sich in erster Linie auf den Direkterwerb einer Immobilie oder einer Eigentumswohnung. Zahlreiche Anleger wissen jedoch nicht, dass es bei der Sachwertanlage in Immobilien auch die Möglichkeit gibt, indirekt zu investieren. Dazu stehen am Finanzmarkt mehrere Optionen zur Verfügung, mit denen wir uns im folgenden Beitrag näher beschäftigen möchten.

Direktkauf von Immobilien: vorrangig für vermögende Privatanleger und institutionelle Investoren

Der Direktkauf einer Immobilie ist meistens mit einem mindestens sechsstelligen Kapitalaufwand verbunden. Daher liegt es in der Natur der Sache, dass die Direktanlage in Betongold nahezu ausschließlich für vermögende Privatanleger sowie für institutionelle Investoren und Geschäftsleute eine geeignete Option darstellt. Darüber hinaus trauen sich Anleger häufig nicht, eine Immobilie zu erwerben, obwohl die Investitionssumme durchaus vorhanden wäre.

All diese Tatsachen führen dazu, dass entweder gar nicht in Immobilien investiert wird oder die Anleger sich gezielt nach Alternativen umsehen. Das indirekte Investment in Betongold ist eine Alternative. Es stehen am Markt mehrere Möglichkeiten zur Verfügung, auf welche Art und Weise Sie als Anleger direkt oder indirekt von Preissteigerungen am Immobilienmarkt profitieren können. Zu diesem Zweck bieten Finanzdienstleister folgenden Anlageoptionen an:

  • Offene Immobilienfonds
  • Geschlossene Immobilienfonds
  • Immobilienaktien
  • Crowdinvesting
  • Beteiligungen verschiedenster Art

Mit diesen fünf Anlagealternativen, die auch zum Investment in Immobilien dienen können, möchten wir uns in der Folge etwas näher beschäftigen.

Offene Immobilienfonds: für Kleinanleger bis institutionellen Investoren geeignet

Einige der im Folgenden vorgestellten indirekten Anlagealternativen sind auch bestens für Kleinanleger und sogar Sparer geeignet, die sonst auf direktem Wege niemals in Immobilien investieren könnten. Dies trifft gleich auf die erste Alternative zu, nämlich auf offene Immobilienfonds. Diese Fondsvariante existiert am Markt schon seit mehreren Jahrzehnten. Es handelt sich dabei um sogenannte aktiv gemanagte Fonds. Der Fondsmanager hat in diesem Fall die Aufgabe, interessante Gewerbeimmobilien auszuwählen und dann über die Ausgabe der Fondsanteile genügend Kapital einzusammeln. Zu den Vorteilen von offenen Immobilienfonds zählen insbesondere folgende Eigenschaften:

  • Anlage meistens schon ab 50 Euro
  • Innerhalb eines Fondssparplans nutzbar
  • Diversifikation durch den Fonds
  • Teilweise interessante Renditen
  • Profitieren vom Sachwert Immobilie

Einige dieser Vorteile erklären sich von selbst, andere möchten wir etwas näher erläutern. Dies trifft zum Beispiel auf den Vorteil der Diversifikation zu. Dieser ist insbesondere im Vergleich zu geschlossenen Immobilienfonds zu sehen, denn dort wird keine oder nur eine geringe Risikostreuung vorgenommen. Bei offenen Immobilienfonds hingegen investiert der jeweilige Fonds meistens in mehrere Immobilien, was zu einer Risikostreuung führt. Ein weiterer Vorteil besteht für Anleger und Sparer darin, dass von den generellen Vorzügen der Sachwertanlage in Immobilien profitiert werden kann. Das bedeutet, dass meistens auch der Wert eines Fondsanteil steigt, wenn die Immobilienpreise am Markt sich ebenfalls durch eine steigende Tendenz auszeichnen.

Ein möglicher Nachteil bei offenen Immobilienfonds besteht vor allem darin, dass natürlich auch Verluste entstehen können. Diese sind nicht nur auf sinkende Immobilienpreise zurückzuführen, sondern können zudem andere Ursachen haben. Darüber hinaus sehen es manche Anleger als Nachteil an, dass es seit einiger Zeit eine Mindesthaltedauer für Anteile an offenen Immobilienfonds gibt. So dürfen als Inhaber der Fondsanteile diese frühestens nach zwei Jahren wieder veräußern. Insgesamt sind offene Immobilienfonds aber eine sehr gute Anlagealternative, insbesondere für Kleinanleger und Sparer.

Geschlossene Immobilienfonds: in interessante Immobilienprojekte investieren

Während offene Immobilienfonds definitiv sehr gut für Kleinanleger und Sparer geeignet sind, trifft dies auf geschlossene Immobilienfonds eher weniger zu. Hier investieren Sie meistens in ein einzelnes Projekt, dann allerdings mit einer Mindestanlagesumme von für gewöhnlich 10.000 bis 20.000 Euro. Zudem sind geschlossen Immobilienfonds im Prinzip nur etwas für chancenorientierte Anleger, denn das Risiko ist nicht unerheblich.

Da das gesamte Kapital meistens in ein Immobilienprojekt fließt, würde dessen Scheitern unter Umständen sogar zu einem Totalverlust führen. Auf der anderen Seite lassen sich mit dem Investment in geschlossene Immobilienfonds allerdings durchaus attraktive Renditen erzielen, die durchschnittlich zwischen vier und sieben Prozent angesiedelt sind. Im Überblick sind es insbesondere die folgenden Eigenschaften, durch die sich geschlossene Immobilienfonds auszeichnen können:

  • Mindesteinlage: meistens zwischen 10.000 und 20.000 Euro
  • Laufzeit: durchschnittlich zwischen 5 bis 15 Jahren
  • Rendite: durchschnittlich zwischen 4 und 7 Prozent
  • Risiko: hoch
  • Diversifikation: geringe oder gar keine
  • Vorzeitige Verfügung: lediglich möglicher Verkauf der Anteile am Zweitmarkt 
  • Crowdinvesting: Immobilien als beliebte Projekte

Die neueste Anlagealternative, wie Sie indirekt in Immobilien investieren können, nennt sich Crowdinvesting. Diese Anlageform ist nicht speziell auf Immobilien ausgerichtet, sondern gibt Anlegern grundsätzlich die Möglichkeit, mit wenig Kapital in interessante Projekte zu investieren. Dies geschieht über die entsprechende Crowdinvesting Plattform, bei der es sich um eine spezielle Internetseite handelt. Dort werden interessante Projekte vorgestellt, in die Anleger investieren können. Die Projekte wiederum lassen sich meistens eine der folgenden fünf Gruppen zuordnen:

  • StartUps
  • Private Equity
  • Mittelständische Unternehmen
  • Erneuerbare Energien
  • Immobilien

Insbesondere Immobilienprojekte erleben im Bereich des Crowdinvesting einen regelrechten Boom. Die Mehrzahl aller auf Plattformen vorgestellten Projekte beziehen sich tatsächlich auf Immobilien. Anleger können meistens - je nach Plattform - schon ab 150 bis 500 Euro in einzelne Projekte investieren. Eine Risikostreuung ist so individuell möglich, wenn Sie nämlich Ihr Investitionskapital einfach auf mehrere Projekte verteilen. Manche Crowdinvesting Plattform bietet die sogar als Service an, dass Sie sich nicht selbst um die Auswahl der Projekte kümmern müssen. Zu den Renditen lässt sich allerdings nicht viel sagen, denn diese sind je nach Immobilienprojekt sehr unterschiedlich. Die Erträge reichen von zwei bis über acht Prozent im Jahr.

Immobilienaktien: eine sehr indirekte Anlage in Immobilien

Im Vergleich ist ein Investment in Immobilienaktien sicherlich die indirekteste der Anlageformen in Immobilien. Sie haben als Anleger durch den Kauf der Aktien die Möglichkeit, von Preissteigerungen am Immobilienmarkt zu profitieren. Allerdings gibt es bei Aktien bekanntlich noch viele weitere Einflussfaktoren, die den Kurs und somit auch Ihren möglichen Ertrag in die eine oder andere Richtung lenken können. Generell werden als Immobilienaktien solche Wertpapiere bezeichnet, die von Unternehmen ausgegeben wurden, die in der Immobilienbranche angesiedelt sind. Dabei kann es sich zum Beispiel um größere Immobilienmakler, Immobiliengesellschaften oder auch Wohnungsbaugesellschaften handeln. In diesem Fall profitieren Sie nicht zwingend von steigenden Immobilienpreisen, aber von der Tendenz her ist es natürlich wahrscheinlich, dass sich in diesem Fall auch der Kurs der Aktien in eine positive Richtung entwickelt.

Sonstige Beteiligungen in Immobilien

Neben den genannten Alternativen gibt es am Finanzmarkt noch einige weitere Varianten, die man unter der Rubrik sonstige Beteiligungen an Immobilien und Immobilienprojekten zusammenfassen kann. Dabei kann es sich zum Beispiel um Nachrangdarlehen handeln, bei denen der Anleger dem jeweiligen Projektinitiator faktisch einen Kredit gibt. Solche Nachrangdarlehen sind allerdings mindestens so riskant wie geschlossene Immobilienfonds, da der Anleger als Kreditgeber einen nachrangigen Anspruch hat. Dies wiederum bedeutet, dass Sie sich bei Beteiligungen und insbesondere bei Nachrangdarlehen sehr gut informieren sollten, wie risikoreich das Investment wäre.

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