Haussanierung richtig planen

Die Haussanierung: Finanzierung, Bereiche, Ziele

Hausbesitzer müssen sich regelmäßig mit aktuellen Fragen auseinandersetzen. Dazu gehören die Einhaltung wichtiger Gesetze und Energiestandards ebenso wie Sicherheitsfragen. Vor allem ältere Häuser entsprechen häufig nicht mehr aktuellen Standards und sind im Unterhalt sehr teuer. Eine Sanierung kann hier Abhilfe schaffen. Hausbesitzer können ihre Immobilie so an aktuelle Standards anpassen und langfristig die Kosten aktiv senken. Welche Bereiche dabei besonders wichtig sind und worauf Hausbesitzer achten müssen, erläutert der folgende Beitrag.


Abb. 1: Pixabay.com © annca (CC0 Creative Commons)

Sowohl beim Hausbau als auch bei der Sanierung ist es wichtig, die Finanzierung auf sichere Beine zu stellen.

Die Finanzierung bei Sanierung oder Renovierung klären

Am Anfang steht, wie so oft, das liebe Geld. Jeder Immobilienbesitzer muss sich zunächst überlegen, wie er die Kosten, die durch die Sanierung entstehen, decken will. Je nachdem, wie hoch die Kosten voraussichtlich sind, ist eine andere Finanzierungsmethode sinnvoll. Einerseits gibt es in Österreich die Möglichkeit, eine Wohnbauförderung zu beantragen. Wohnbauförderungen sind Sache der Länder und daher, je nach Bundesland, unterschiedlich. Meist handelt es sich um zinsgünstige Darlehen, die Projekte zur Energieeffizienz fördern sollen. Zudem gibt es nicht-rückzahlbare Zuschüsse. Diese werden einmalig ausgezahlt, der Antragssteller muss sie nicht zurückzahlen. Wichtig ist, dass die Voraussetzungen, um eine Wohnbauförderung zu erhalten, je nach Bundesland sehr unterschiedlich sind. Hier müssen sich Immobilienbesitzer also vorab genau informieren.

Eine weitere Möglichkeit, eine Haussanierung zu finanzieren, ist ein klassischer Kredit. Ein Sanierungskredit, ein allgemeiner Ratenkredit oder eine Baufinanzierung sind denkbare Ansätze. Ein Sanierungskredit bietet den entscheidenden Vorteil, dass die Konditionen sehr günstig sind. Das liegt daran, dass er ausschließlich zweckgebunden für die Sanierung einer Immobilie vergeben wird. Es gibt zahlreiche Vergleichsportale, auf denen Interessierte Angebote miteinander abgleichen können. So lässt sich ein passender Sanierungskredit online finden. Dabei sind oft nur wenige Schritte und Angaben erforderlich. Das macht ihn bei Immobilienbesitzern so beliebt.

Achtung: Manche Kredite verlangen nach speziellen Sicherheiten. Nicht immer ist dabei ein festes Einkommen ausreichend. Sowohl persönliche als auch Sachsicherheiten können dabei helfen, einen positiven Kreditbescheid zu erhalten. Persönliche Sicherheiten sind beispielsweise ein Bürge oder ein Mitschuldner. Zu den Sachsicherheiten gehören das Einkommen, Immobilien oder Versicherungen. Ein Kreditinstitut muss den Kreditnehmer vor dem Abschluss des Vertrags darüber informieren, welche Sicherheiten notwendig sind.

Das große Thema Wärmedämmung

Es gibt viele verschiedene Bereiche, in denen Sanierungen möglich sind. Sie sind abhängig vom Baujahr der Immobilie, ihrer Beschaffenheit und der baulichen Möglichkeiten vor Ort. Wer auf eine gute Wärmedämmung setzt, kann die Heizkosten oft um ein Vielfaches reduzieren. Um eine gute Dämmung zu erreichen, sind verschiedene Baustoffe sinnvoll. Sie alle haben das Ziel, die nach außen dringende Wärme des Hauses zu reduzieren. Dazu werden sowohl Wände als auch das Dach gedämmt. So wird der Wärmebedarf des Hauses effektiv und sofort gesenkt. Die Heizung muss also weniger arbeiten, um die gleiche Temperatur in den Wohnräumen zu erzielen. Immobilienbesitzer haben die Wahl, ob sie die Dämmung außen oder innen anbringen lassen möchten. Hier sollten Kosten, Bauzeit und Unannehmlichkeiten für die Bewohner des Hauses in die Entscheidungsfindung einfließen.

Abb. 2: Pixabay.com © geralt (CC0 Creative Commons)

Im Rahmen der Haussanierung ist es sinnvoll, moderne Technik einzubauen. Dank Smart Home ist es möglich, die Heizungsanlage via Handy oder Tablet zu steuern.

Eine neue Heizungsanlage senkt langfristig die Ausgaben

Veraltete Heizsysteme sorgen für hohe Heizkosten. Egal, wie gut die Wärmedämmung ist, wenn eine alte Heizung die Wohnung wärmt, ist dies nicht nachhaltig. Es ist sinnvoll, auf erneuerbare Heizungssysteme zu setzen, die nicht mit fossilen Brennstoffen arbeiten. Dazu zählen beispielsweise Solaranlagen, die auf dem Dach des Hauses angebracht werden. Je nachdem, welche Art von Anlage gewählt wird, kann diese zusätzlich Strom und warmes Wasser produzieren. Eine Wärmepumpe eignet sich ebenfalls gut, um die Heizkosten effektiv zu senken. Der Bau kostet wiederum rund 8.000 bis 10.000 Euro. In jedem Fall ist es ratsam, einen Profi zurate zu ziehen, um die beste Lösung für das eigene Haus zu finden.

Tipp: Wer seine Heizungsanlage modernisiert, sollte über die Einrichtung eines Smart Home-Systems nachdenken. Mit diesem können Immobilienbesitzer nicht nur die Heizung über das Smartphone oder das Tablet steuern. Die Temperatur kann so genau eingestellt werden und die Heizung arbeitet nur, wenn jemand zu Hause ist. Zudem gibt es Systeme, die es ermöglichen, das Licht und verschiedene elektrische Geräte ebenfalls extern zu steuern.

Neue Fenster und neue Türen einbauen

Der Einbau von modernen, dreifach verglasten Fenstern und entsprechenden Türen ist nicht nur aus energetischer Sicht sinnvoll. Einerseits tragen hochwertige Fenster und Türen zur Wärmedämmung bei. Gerade Fensterscheiben bilden eine Kältebrücke, durch die warme Luft nach draußen entweichen kann. Auf der anderen Seite stehen Sicherheitsaspekte. Informationen des Bundeskriminalamtes zufolge ist die Zahl der Einbrüche in Österreich zuletzt stetig gesunken. Dennoch kommt es zu rund 10.000 Fällen pro Jahr, in denen Einbrecher versuchen, sich unerlaubt Zugang zu Häusern und Wohnungen zu verschaffen. Dem können Hausbesitzer mit sicheren Türen und Fenstern entgegenwirken. Es ist nicht unbedingt nötig, zusätzliche Sicherheitssoftware anzubringen. Stabile Rollläden, dreifach verglaste Fenster und Sicherheitstüren schrecken Einbrecher häufig bereits vor dem Versuch ab.

Abb. 3: Pixabay.com © OpenClipart-Vectors (CC0 Creative Commons)

Ein Haus, das modernen Energiestandards entspricht, senkt die Kosten für Besitzer langfristig. Außerdem ist es besser für die Umwelt und nachhaltiger.

Das große Ziel: Ein Energieeffizienzhaus

Ziel aller Sanierungsarbeiten ist es, das Haus möglichst umweltfreundlich und nachhaltig zu gestalten. So senken Hausbesitzer zudem die regelmäßigen Ausgaben für Heizung, Strom und Wasser. Sowohl die Europäische Union als auch das österreichische Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus legen in Gesetzen fest, welche Anforderungen ein Energieeffizienzhaus erfüllen muss. Dazu gehört die Dämmung der Wände, von Türen und von Fenstern ebenso wie die Wahl von sparsamen Energieträgern. Hier ist anzumerken, dass die Anforderungen an „Niedrigstenergiegebäude“ ab dem 1. Jänner 2021 für alle neuen Gebäude erfüllt sein müssen. Bestandsimmobilien sind davon nicht unbedingt betroffen, allerdings ist es ratsam, die Anforderungen für diese Gebäude ebenfalls umzusetzen. Häuser, die alle Anforderungen erfüllen, erhalten einen Energieausweis, der alle Daten kompakt zusammenfasst. Bei Vermietung oder Verkauf der Immobilie ist dieser Ausweis vorzulegen.

Wenn Immobilienbesitzer einmalig eine relativ hohe Summe in die energetische Sanierung ihres Hauses investieren, können sie langfristig Geld sparen. Das Haus wird automatisch nachhaltiger, was dem Umweltschutz direkt dient.

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